Datenpannen richtig melden: Was im Ernstfall zu tun ist

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Datenpannen sind für Unternehmen jeder Größe ein echtes Risiko. Ein verlorener USB-Stick, ein Hackerangriff oder ein versehentlicher E-Mail-Fehler – all das kann schwerwiegende Folgen haben. Wichtig ist nicht nur, schnell zu handeln, sondern auch strukturiert und regelkonform zu melden. Denn Datenschutzbehörden erwarten eine zügige und vollständige Reaktion.

In diesem Artikel zeigen wir, wie Sie bei einer Datenpanne richtig vorgehen – und stellen eine praktische Checkliste zur Verfügung, die im Ernstfall hilft, den Überblick zu behalten.

Warum ist das richtige Melden so wichtig?

Laut Artikel 33 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) müssen personenbezogene Datenpannen innerhalb von 72 Stunden nach Bekanntwerden an die zuständige Aufsichtsbehörde gemeldet werden – andernfalls drohen empfindliche Bußgelder.

Eine gute Vorbereitung und strukturierte Abläufe sorgen dafür, dass im Ernstfall keine Zeit verloren geht und Ihre Organisation professionell reagieren kann.


Checkliste: So melden Sie eine Datenpanne richtig

Hier eine Schritt-für-Schritt-Checkliste, die Sie im Falle einer Datenpanne direkt nutzen können:

1. Panne erkennen und melden

  • Sofortige interne Meldung: Jeder Mitarbeiter muss wissen, an wen eine mögliche Datenpanne intern gemeldet werden muss (z.B. Datenschutzbeauftragter, IT-Sicherheitsbeauftragter).
  • Ersteinschätzung: Handelt es sich tatsächlich um eine relevante Datenpanne? Wenn unsicher: im Zweifel als solche behandeln.

2. Situation analysieren

  • Art der Datenpanne klären: Verlust, unbefugter Zugriff, unberechtigte Offenlegung etc.
  • Betroffene Daten identifizieren: Welche personenbezogenen Daten sind betroffen? Sensible Daten?
  • Anzahl der Betroffenen ermitteln: Wie viele Personen sind potenziell betroffen?

3. Risiko für die Betroffenen bewerten

  • Risikoanalyse durchführen: Besteht ein Risiko für Rechte und Freiheiten der Betroffenen? (z.B. Identitätsdiebstahl, Diskriminierung)
  • Kritikalität einstufen: Gering, hoch oder sehr hoch?

4. Meldung vorbereiten

  • Alle notwendigen Informationen sammeln:
    • Art der Verletzung
    • Kategorien und Anzahl der betroffenen Personen und Datensätze
    • Folgen und Risiken der Panne
    • Ergriffene oder geplante Maßnahmen
  • Vorlage verwenden: Eine standardisierte Meldevorlage hilft, keine Informationen zu vergessen.

5. Aufsichtsbehörde informieren

  • Innerhalb von 72 Stunden melden: Selbst wenn noch nicht alle Details vorliegen, sollte eine erste Meldung erfolgen.
  • Form und Inhalt beachten: Viele Aufsichtsbehörden stellen Online-Formulare zur Verfügung.

6. Betroffene Personen informieren (wenn erforderlich)

  • Transparente Kommunikation: Falls ein hohes Risiko besteht, müssen die betroffenen Personen direkt informiert werden.
  • Inhalt der Information:
    • Art der Datenpanne
    • Mögliche Folgen
    • Maßnahmen zur Schadensbegrenzung
    • Kontaktdaten für Rückfragen

7. Datenpanne dokumentieren

  • Interne Dokumentation erstellen:
    • Alle Erkenntnisse, Entscheidungen und Maßnahmen dokumentieren.
  • Lerneffekte festhalten:
    • Ursachenanalyse durchführen und Präventionsmaßnahmen definieren.

Fazit

Bei einer Datenpanne kommt es auf Geschwindigkeit, Transparenz und Struktur an. Eine gute Vorbereitung, klare interne Prozesse und die Nutzung einer Checkliste helfen enorm, auch in Stresssituationen sicher und regelkonform zu handeln.

Falls Sie Fragen haben und weitere Anregungen zur optimalen Vorbereitung auf eine mögliche Datenpanne erhalten möchten, sprechen Sie mich gerne an.